Erst war es eine fixe Idee, die uns beim Bloggercafe Kalbfleisch im letzten Jahr kam. Wir philosohpierten darüber, was man aus Kalbfleisch so alles machen könnte. Und als passionierte Griller lag die Wurst quasi schon auf dem Grill.
Ein paar Monate später hat Daniela die Idee aufgegriffen und zum Bloggercafe „Wursten mit Kalbfleisch“ eingeladen.

Wursten stand schon sehr lange auf unserer Bucketliste und so freuten wir uns mal wieder was Neues zu machen.
Als Partner war wieder die VanDrie Group dabei, die ich schon von der letzten Veranstaltung kannte. Die VanDrie Group und das dort produzierte Fleisch zeichnen sich durch hervorragende Qualität aus und dass sie sich dem Thema Tierwohl annehmen. Von der Aufzucht mit eigens hergestelltem Qualitätsfutter bis hin zur Verwertung des ganzen Tieres achtet man hier darauf, dass es den Tieren an nichts fehlt. Geht nicht? Doch, das geht. Wer sich für das Thema interessiert, der kann sich hier mal schlau machen.
So, es ging um die Wurst. Im Schlepptau hatte Patricia von der VanDrie Group noch den Koch Edgar Bührs, Michel Bührs,den Metzger und Matthijs Hermkens, den Mann am Grill.
Nach dem Eintreffen aller Teilnehmer und einer herzlichen Begrüßung folgte der Imagefilm der VanDrie Group. Sehr interessant und sehr eindrucksvoll. Ich hoffe sehr, dass der Umgang mit den Tieren, der bei VanDrie Group praktiziert wird, auch hier Schule macht.

Nach all den Information rund ums Kalbfleisch stand die Praxis an. Eine große Auswahl an Gewürzen, Kräutern und weiteren Zutaten stand bereit, die beiden Fleischwölfe waren startklar und das Fleisch lag in Schalen davor.
Zuerst wurden die Teilstücke erklärt, die wir verarbeiten wollten. Das war klasse. Ich hatte noch nie gehört, dass man Fleisch aus der Kniekehle verarbeiten kann…. ok, ich wusste nicht mal , dass es Fleisch aus der Kniekehle gibt. Bin ja auch kein Metzger.

Es wurde kurz erklärt, wie man beim Wursten vor geht. Die Handgriffe schienen nicht allzu kompliziert zu sein. Das Fleisch wird zurechtgelegt, es war mageres und auch etwas fetteres Fleisch dabei welches durch den Fleischwolf gejagt wurde. Die Fleischmasse wurde anschließend gewürzt.

Die Faustregel lautete: 1kg Fleisch – 15g Salz
Ich bin der Meinung, das ist ein Wert, nachh dem man richten kann, für mich hätte es etwas mehr sein dürfen.
Bei den Gewürzen kann man richtig kreativ sein.
Nun, die Hackmasse war jetzt gewürzt und kam in den Wurstfüller. Ein wirklich sehr praktisches Accessoire. Die Pelle wurde aufgezogen (Schafsdarm, im Durchmesser vergleichbar mit Nürnbeger Würstchen).

Mit wenigen Handgriffen war die Fleischmasse in der Pelle und diese zu Würstchen abgedreht.
Ehe wir uns versahen, waren die ersten Würstchen auf dem Grill.
Na, wenn das nicht super war!
Jetzt wollten wir auch ran.

Zusammen mit Veronique von typischfranzösisch haben wir zu dritt überlegt, wie unsere Wurst aussehen könnte. Naja, das Aussehen war klar, es ging eher um das Innenleben, die Geschmacksrichtung.
Die Wahl fiel auf asiatische Gewürze: Schnittlauch, Wasabi, Chili, eine Gewürzmischung namens Furikake, mit Algen, Sesam, etc, Salz und Pfeffer.
Der Metzger kriegte große Augen und war sehr gespannt auf das Ergbenis unserer kleinen Reise durch Asien. Die Wurst tauften wir auf den Namen „Hong Kong Mess“.
Das Wolfen klappte prima, die Pelle ließ sich einfacher aufziehen als gedacht und auch das Füllen selbiger war gar nicht so schwierig.
Tipp 1: wichtig ist ein kontinuierliches Drehen der Wusrtfüller-Kurbel. Dann geht´s wie von selbst.
Beim Abdrehen der einzelnen Würstchen gibt es auch einen Trick.
Tipp 2: man dreht ein Würstchen nach vorne ab, das nächste in die andrere Richtung. So gehen die Würstchen nicht wieder von selbst auf. War das verständlich? Also einmal vorwärts, das nächste rückwärts.
Zappzarapp konnten wir die ersten eigenen Würstchen auf den Grill packen und waren sehr gespannt auf das Ergebnis.

Mit uns warteten auch Edgar der Koch und sein Bruder Michel, der Metzger.
Wunderbar gebräunt lagen die Würstchen dann auf dem Teller. Appetitlich sahen sie aus und dufteten lecker (der Kamado hätte mehr Hitze vertragen können).

Erste Geschmacksprobe, sehr überraschte Gesichter. Ja, das war definitiv lecker! Asiatisch? Ja!
Für mich hätte es noch etwas mehr Geschmack vertragen können. Sowohl Koch als auch Metzger fanden das Ergebnis klasse und luden uns zum Wursten ein, wenn wir mal wieder in der Nähe sind (–> Amsterdam). Sehr cool!
Auch alle anderen waren am Werkeln und Testen. Hin und wieder konnten wir mal eine Geschacksprobe erhaschen. Es war immer lecker!
Wir hatten noch Zeit für eine zweite Wurstsorte und die machte wir diesmal nur zu zweit. Wir entschieden uns für Kapern, Oliven, Sardellen, Chili, Salz und Pfeffer.

Tipp 3: die Pelle geht am einfachsten auf die Tülle, wenn alles mit Wasser benetzt ist. Zu trockene Oberflächen können zum Reißen der Pelle führen. Also immer schön wässern.
Was soll ich sagen, die zweite Wurst, bei der wir mit dem Würzen nicht zimperlich waren, war der geschmackliche Hammer. Unsere Probewürstchen fanden reißenden Absatz.
Am Ende des Tages waren wir um viele Erfahrungen reicher, konnten uns prima mit anderen Teilnehmern und den Profis austauschen. Das Wursten war auf unserer Liste jetzt ganz weit nach oben gerutscht.
Die selbstgemachten Würstchen durften wir mit nach Hause nehmen. Dafür bekamen wir eine Kühltasche und Eisakkus…..perfekt organisiert! Ausserdem gab es noch fertige Würstchen von der VanDrie Group ….die übrigens auch super lecker schmecken.
So, jetzt war der Grundstein für´s Wursten gelegt!
In Kürze starten wir selbst durch. Einen Wusrtfüller dürfen wir bereits unser eigen nennen, das war ein Geburtstagsgeschenk meines Mannes…..nicht lachen, das ist voll romatisch, echt! Jeder weiß, dass ich kein Schmucktyp bin….
Ich möchte mich auf jeden Fall nochmal bei Daniela und ihrem Team bedanken, die jedes Mal ein kleines Wunder vollbringen und mit ganz viel Herzblut und Deko einen einfachen Besprechungsraum in einen Eventsaal verwandeln. Tausend Dank für die Herzlichkeit!
Auch der VanDrie Group mit ihrer Repräsentantin Patricia sei gedankt. So viele Informationen und ein super netter Austausch, das war toll.
Auch die beiden Brüder aus Amsterdam waren eine echte Bereicherung. Sie haben uns so viele Tipps und Tricks verraten, was wir alle dankbar aufgenommen haben.
Ich freu mich auf unsere erste Wurst zu Hause und hoffe, in einem der nächsten Posts euch daran teilhaben zu lassen!
Stay tuned!