Exotische Gerichte, Reisen in ferne Länder, das alles kannst du auch quasi vor der Haustür haben. Es lohnt sich, mal das VHS Programm zu studieren oder bei den örtlichen Organisationen für Bildung nachzuhaken. Du wirst ganz sicher fündig.
Uns hat die tamilische Küche interessiert. Es fing vor ein paar Jahren an, da haben wir in der Mayerschen nach neuen Kochbüchern gesucht und uns in der Kochbuchabteilung rumgetrieben. Es fiel uns das Buch „Die leckere Tamilische Küche“ von George Dias in die Hände. Fanden wir sehr interessant, und wie es der Zufall wollte war George selbst anwesend um sein Buch zu promoten und zu signieren. Das war der erste Schritt.
George erzählte, dass er bei der VHS auch Kurse über die tamilische Küche gibt. Somit war der zweite Schritt vorprogrammiert, einen Kochkurs bei ihm buchen.
Leider waren wir immer irgendwie zu spät und die Kurse sehr schnell ausgebucht.
Schritt 3, zur Veröffentlichung des nächsten Kursprogrammes direkt einen Termin im Kalender vermerken und sofort buchen!
Das hat dann geklappt!
Der Kurs fand in der Küche des Reinoldium an einem Sonntagvormittag statt.
Wir waren echt gespannt auf George, die Küche und die anderen Teilnehmer.
Wie immer sind die Kurse bunt gemischt. Es war alles dabei, Leute, die den Kurs geschenkt bekamen, welche, die schonmal in Sri Lanka ihren Urlaub verbracht haben, Leute, die einfach mitgeschleppt wurden und dann eben Interessierte, die das mal ausprobieren wollten.
George hat nach seiner herzlichen Begrüßung noch etwas über seine Heimat erzählt, die Geschichte und seine Familie, Traditionen und Kultur und Sprache. Er ist schon sehr lange in Deutschland und es ist witzig, wie er seine Traditionen mit der deutschen Mentalität vereint.
Die Rezepte wurden ausgeteilt, die Arbeitsgruppen gebildet und schon ging´s zu den Küchenzeilen. George hatte alle Zutaten besorgt und erklärte uns jede einzelne. Wir durften schnuppern, probieren und Testen, es war sehr klasse! Einiges war für sehr exotisch. Frische Tamarinde, Schlangengurken, die sich maßgeblich von unseren Schlangengurken unterscheiden, Gewürzmischungen, Kräuter wie Curryblätter etc…..

Die folgende Zeit verbrachten wir mit dem Zubereiten der einzelnen Gerichte. Es duftete herrlich nach angebratenen Gewürzen und Curry. Unter George´s Anleitung verwandelten sich die Zutaten zu sehr geschmacksintensiven und leckeren Gerichten.




Am Ende hatten wir unglaublich viele verschiedene Gerichte auf dem Tisch stehen. Jedes Einzelne war anders gewürzt und jeder Bissen eine Überraschung. Das war wirklich toll!


Hier ein paar Inspirationen und die Empfehlung, sich das Buch “ Die leckere Tamilische Küche“ mal näher anzuschauen.
Mir haben die Kartoffelbällchen besonders gut geschmeckt, hier das Rezept!
Boonda – Kartoffelbällchen – aufwendig
1kg festkochende Kartoffeln
3-4 mittelgroße Zwiebeln
10 Curryblätter
2-3 TL Jaffna – Currypulvermischung (hot,hot, hot)
1/2 TL Fenchel
1/2 TL schwarzer Senf
1/2Tl Bockshornkleesamen
2 Knoblauchzehen
1/2 TL Kurkuma
200g Weizenmehl
Salz
ca 250ml Wasser
1 l Pflanzenöl zum Frittieren
Kartoffel waschen und mit Schale kochen. Anschließend pellen und beiseite stellen.
Zwiebeln schälen und in Halbringe schneiden.
In einer flachen Pfanne 10 TL Öl erhitzen und die Zwiebeln dünsten. Curryblätter, Senf, Bockshornkleesamen, Fenchel und klein geschnittenen Knoblauch dazu geben und braten, bis die Zwiebeln goldbraun sind.
Achtung, wird Bockhornkleesamen zu lange gebraten, wird er bitter!
Dann die Jaffna-Currypulvermischung dazu geben, mischen und die Pfanne schnell vom Herd nehmen.
Diese Mischung mit den gekochten Kartoffeln gut durchmengen. Dazu noch Salz, 1/4TL Kurkuma und die restliche Jaffna-Currymischung geben und richtig kneten bis eine homogene Masse entsteht.
Je nach Vorliebe kann man die Mischung aber auchnur grob durchmengen, so dass die Kartoffeln nicht völlig zerkleinert werden.
Danach die Mischung fertig abschmecken.
Wichtig: sie darf nicht fade schmecken!
Kleine Kügelchen formen (Größe eines Hühnerei) und auf einem leicht gefetteten Tablett ruhen lassen.
Das Mehl mit kaltem Wasser zu Teig verrühren (etwas dickflüssiger als Pfannkuchenteig).Salz und 1/4 TL Kurkuma in den Teig geben und abschmecken.
das restliche Pflanzenöl in einer Fritteuse erhitzen.
Die Kartoffelbällchen in den Teig eintauchen so dass sie komplett bedeckt sind.
Die Bällchen mit Teigmantel im heißen Pflanzenöl frittieren; aus dem Öl nehmen und auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
Heiß servieren!







Ich erinnere nochmal dran, der Kurs ist mega schnell ausgebucht! Also schnell sein!
Danke lieber George, wir hatten richtig Spaß, es war scharf aber super lecker!
Es war uns eine Freude den Erzählungen aus deiner Heimat zu folgen.