Bist du schon in Weihnachtsstimmung? Hat bei dir der Dekowahnsinn und die Sucht nach Kerzen und Lichterketten schon Einzug gehalten? Kriegst du auch bei jeder schönen Dekoidee feuchte Hände und denkst „haben will!“ ?
Ich merke wie bei mir dieses Gefühl von Weihnachten langsam die Macht übernimmt.
Die Adventskalender sind alle am WE fertig geworden und wurden verschenkt.
Alle haben sich gefreut.
Jedes Jahr bastelt mein Mann auch einen Kalender für mich! Ehrlich! Ohne scheiss, das macht der! Er hat 24 große Schraubgläser mit dem Stadtplan beklebt. Das sieht so klasse aus! Ich hab mich sooooooo gefreut.
Witzig ist, dass seine beiden Kolleginnen ihm in einer Nacht und Nebelaktion in einer Turbomittagspause geholfen haben die Gläser fertig zu stellen. Da wurde ausgeschnitten, mit Kleber rumgesaut, Etiketten ausgedruckt…….. eine richtige Weihnachtswerkstatt.
Von Schwiegermama gabs köstliches Selbstgebackenes. Die Leckeritzen werden es bis Weihnachten wohl nicht schaffen.
Gefreut haben wir uns auf die ersten Weihnachtsmärkte. Das Wetter hat top mitgespielt, denn es war kalt.
Am liebsten haben wir die kleinen Märkte, wenn Vereine Bratwurst und Glühwein verkaufen, wenn Waffeln gebacken werden, wenn selbstgebasteltes verkauft wird und die Schulen Plätzchen gebacken haben. Jeder kennt jeden, der ganze Stadtteil oder das Dorf kommt zusammen, es wird gelacht und gesungen, das macht Laune! Von den kleinen Märkten haben wir seit Jahren einen Favoriten, das ist der in HoWi.
Zu den Standardleckereien ist hier seit 2 Jahren ein Stand, an dem marokkanische Spezialitäten angeboten werden. Das Angebot wechselt und ist sowas von lecker.
Egal ob herzhaft oder süß, es ist alles frisch von Mama zubereitet und sehr sehr schmackhaft. Schade, dass man das nur am Weihnachtsmarkt kriegt, hätten die ein Restaurant, wir wären definitiv Stammgäste.
Die Kehrseite der Medaille sind die kommerziellen Märkte in den Innenstädten. Aus der gesamten Region und dem benachbarten Ausland kommen Busse von Menschen an. Wie Herden werden die Leute durch die Straßen getrieben. Du kriegst nirgends mehr nen Parkplatz, es wird gerempelt und geschubst, musst auf deine Klüngel aufpassen, es sind hunderte von Schurken unterwegs. An den Eingängen zur Innenstadt kriegt quasi jeder seinen eigenen Taschendieb zugeteilt.
Es kann mir einer sagen was er will. Von wegen, es geht uns nicht gut, wir müssen den Euro zweimal umdrehen….. Nein! Gefressen und gesoffen wird immer! Es ist einfach unfassbar, was sich an den Fressbuden und Glühweinständen abspielt.
Wir hatten bislang unseren Stamm Bratwurststand. Leider hat seit dem letzten Jahr die Qualität sich so dermaßen geändert, dass wir da nicht mehr hingehen. Sind etwas enttäuscht, denn in den letzten Wochen vor Weihnachten war da immer ein junger Mann, der sich mit jedem sehr nett unterhalten hat, er hat Witze gerissen und die Wartezeiten mit kleinen Anekdoten verkürzt. Das war immer ein Highlight…….nix mehr!
Wir sind nachmittags auch nochmal über den Markt gelaufen als es noch nicht ganz so brechend voll war, schwer auf der Suche nach einer alternativ Bratwurst. Tatsächlich sind wir fündig geworden.
Eine große Bratwurst, anständig und lecker gebräunt, nicht so ein blasses labberiges Ding im Toastbrot. Nein, es gab ein großes Baguettebrötchen dazu, knusprig, die Wurst sehr schmackhaft, knackig im Anbiss, das war ein guter Anfang.
Beim weiteren Stöbern stießen wir noch auf einen Stand, an dem es Churros mit Zimt und Zucker gab. Rate! Natürlich sind wir schwach geworden und haben uns eine Portion knusprig heißer Churros geholt. Für einen Moment saßen wir in Spanien an der Markthalle in der Sonne…..
Zufällig war an diesem WE ein kleiner Künstlermarkt im Unionviertel. Das Areal gefällt mir besonders gut. Da sind sehr viele Künstler Ateliers und Agenturen angesiedelt, die alten Gebäude haben unglaublich viel Charme und man möchte da einfach nur mal gucken gehen. Das Areal beherbergt ein kleine Café, das unglaublich liebevoll dekoriert ist. Hier gibt es außer Kaffee und Kuchen auch Mittagstisch. Leider haben wir das noch nie ausprobiert.
Mein Fazit:
Es ist für jeden was dabei. Es lohnt sich auf jeden Fall mal die ausgetretenen Pfade zu verlassen und was neues auszuprobieren.