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Dieser Urlaub war ja eigentlich für letztes Jahr (September 2020) geplant, fand dann aber nicht statt, weil man eine Woche vor Abfahrt die Region Nordholland zum Hochinzidenzgebiet erklärte und wir die Hose voll hatten trotzdem zu verreisen.
Dass wir einen Haufen Geld verloren haben weil die Stornobedingungen aus unserer Sicht reine Abzocke waren, möchte nur am Rande kurz erwähnt haben.
Also haben wir relativ kurzfristig aufgrund der nun doch entspannteren Lage einen Urlaub in Nordholland ins Auge gefasst. Damit uns das mit der Storniererei nicht nochmal passiert, ist unsere präferierte Buchungsplattform booking.com Hier kann man sehr einfach die Filter setzen und läuft nicht Gefahr, irgendwelchen Arschgeigen Geld in den Rachen zu werfen.

Da wir uns vermutlich aus Gewohnheit immer noch unwohl fühlen, sobald irgendwo Menschenmassen auftreten, haben wir uns bewusst für ein sehr abgelegenes Domizil entschieden.
Und statt nur einem Zimmer haben wir nach einem Appartment Ausschau gehalten.
So landeten wir bei Tina und Henry im beschaulichen Den Oever.
Zur kurzen Orientierung, wenn du Richtung Den Helder fährst (da legt die Fähre nach Texel ab), dann kommt ca 20km vorher die Abfahrt Den Over. Bei Den Oever ist quasi der Startpunkt für den Deich, der das Wattenmeer vom Isselmeer trennt.
Wie erwähnt ist das Örtchen nicht sonderlich groß. Fährt man rein, ist da sofort eine Tankstelle und ein Supermarkt. Weiter kommt man durch ein Wohngebiet und landet an einer alten Mühle. fährt man rechts scharf an der Mühle vorbei ist man direkt in der Strasse wo sich das B& B Het Huis Van De Wadden am Ende der Strasse auf der linken Seite befindet.
Parken ist kein Problem, das kann man da zu beiden Seiten der Strasse.
Das B & B hat 8 Zimmer und ein Appartment, welches wir gebucht haben.
Das Einchecken (ab 15 Uhr) war schnell erledigt. Die Hosts sind super freundlich. Sie drückten uns den Schlüssel in die Hand, erklärten, dass im Gemeinschaftsraum auch das Frühstück gereicht wird, fragten nach der Uhrzeit wann wir in etwas frühstücken wollen und erklärten, dass es eine Garage für die Fahrräder gibt.
Das Appartment ist klein und schnuckelig. Ich würde es mit einem Wort auf den Punkt bringen: Hygge! Da hat jemand (Tina) ein sehr glückliches Händchen für Farben, Texturen, Deko und Schnickschnack. Sehr klein aber sehr geschmackvoll!
Kleiner Sitzbereich mit TV, Sofa und 2 Sesseln, Küchenzeile, Sitzbank mit Tisch und Stühlen, 2 Schlafzimmer (4 Betten, einzeln) und ein sehr geräumiges Badezimmer mit riesen ebenerdiger Dusche. Draussen ein geschützter Sitzbereich mit gemütlichen Rattanstühlen, Tisch und einer Sitzbank. Sehr gepflegt und wie gesagt, sehr gemütlich.

Nur ein paar Schritte entfernt befindet sich der Hafen, den man durch ein Tor im Deich erreicht. Ausser Krabbenkuttern und Fischerbooten sind hier auch 2 Fischlokale, das „Basalt“ und das „Viscentre ‚t Wad„.
Es empfiehlt sich die Öffnungszeiten vorher zu ermitteln…….. wir fanden sie etwas merkwürdig und standen abends zur vermeintlich besten Essenszeit vor verschlossenen Türen.
Es gibt auch noch 2 Kneipen (ohne nennenswertes Essensangebot) Café Tante Pietje und Café De Houtzolder, die sich vor dem Deichtor links befinden. Aber Achtung, von Montag bis Donnerstag sind die geschlossen und das Essensangebot beschränkt sich auf Fingerfood, frittiert und fettig.
Das etwas bessere Restaurant Restaurant Bruisend hatte Betriebsferien was wir sehr schade fanden.
Am Yachtahafen befindet sich noch ein sehr skurriles Restaurant De Dikke Bries. Der Zulauf ist groß, deshalb sollte man hier reservieren. Das Restaurant ist gefüllt (überfüllt) mit allem möglichen Kram. Man kommt aus dem Gucken gar nicht mehr raus. Das Essen fanden wir gut. Man kann auch draussen sitzen, was bei einer Mücken-Fliegenplage nicht ganz so toll ist.
Den Oever liegt in einer Senke geschützt von einem hohen Deich. Von der Deichkrone hat man einen tollen Blick aufs Watt. Das Wasser haben wir da irgendwie jeden Tag verpasst. Man kann mit dem Fahrrad endlos auf dem Deich am Wasser / Watt entlangfahren. Es gibt immer wieder Abzeigungen an dennen man den Deich verlassen kann. Über sehr gut ausgebaute Feldwege (vermutlich Hauptverkehrsstrassen) kommt man durch Wiesen und Feder immer wieder zurück nach Den Oever oder wo man halt sonst hin möchte.
Wir sind jeden Abend zum Sonnenuntergang noch eine Runde mit dem Rad gefahren.
Das Wetter war zugegebenermaßen sensationell gut. Warm und sonnig und perfekt zum Radfahren geeignet.
Von Den Oever aus haben wir diverse Ausflüge gemacht. Da wir nicht die sportlichsten sind haben wir die Fahrräder mit dem Auto mit genommen und dann Radtouren unternommen. Das war perfekt.
Julianadorp – parken ist kostenfrei auf recht großen Parkplätzen, ohne Massentourismus (zur Nebensaison) mit sehr gepflegtem Strand. Die modernen Strandhäuschen direkt am Strand sehen super aus, sind aber nicht bezahlbar. Das Restaurant Pal 6 ist bei gutem Wetter voll bestzt und man muss auf einen Sitzplatz warten. Direkt links neben dem Eingang gibt es einen Kiosk mit Fast Food und Getränken zum Mitnehmen.
Von dort aus sind wir durch die Dünen bis nach Callantsoog gefahren wo schon etwas mehr Betrieb war.
Pommes kriegt man an jeder Ecke. Dazu noch die Bitterballen und Frikandel….. man liebt oder hasst sie. Dazwischen gibt es nichts.
Bergen – samstags ist Markt. Naja, Markt stellt man sich etwas größer vor. Es waren nur eine handvoll Verkäufer. Auf jeden Fall gab es den obligatorischen Käsestand, Blumen, Fisch und den Chinamann. Tolle Wälder rundherum zum Radfahren. Sehr, sehr schön.

Bergen an Zee – ansich ganz nett, lecker Fisch (besonders Matjes) bei „Lekkers an Zee“ direkt am Zugang zum Strand.
Egmond an Zee – tolle Radtour von Egmond durch Dünenlandschaft und Wald. Der Ort war uns leider zu voll, zu viele Menschen, zu viel Tourismus.
Den Helder / Texel Parken am Hafen ist kostenfrei! Hört, hört! Die Überfahrt dauert nicht lange und man muss aufpassen dass man aufgrund des hohen Fahrradaufkommens nicht unter die (Fahr)räder kommt. Krass.
Texel ist recht weitläufig. Für einen Tagesausflug mit dem Rad muss man schon recht ambitioniert unterwegs sein um viel sehen zu können.
Wir haben uns recht entspannt in Den Burg umgeschaut. Für Deko Queens und Shoppingvictims : ein Besuch bei Kees de Waal ist ein MUSS. So hübsche Accesoires und so….Nach einem lecker Texel Bier sind wir dann durch hübsche kleine Ortschaften und tolle Landschaft zum Strandpaviljoen Paal 9 gefahren. Lecker essen und die Sonne am Strand genießen. Hatte den Drachen dabei, das war lustig. Den Strand fanden wir allerdings recht ungepflegt. Dann gings wieder zurück nach Den Helder.

Medemblik / Enkhuizen / Hoorn alles entzückende Städtchen und perfekt für Radtouren ins Umland. Man kann überall kostenfrei parken und ist mit dem Rad problemlos unterwegs. Es gibt viel zu sehen und kleine Cafés, Bistros und Restaurant laden zum Verweilen ein. Shoppen kommt auch nicht zu kurz. Das hat uns gut sehr gefallen.



Batavia Stad / Lelystad – der Name klingt so niedlich und man stellt sich unweigerlich ein hübsches Städtchen vor…… neee, isses nicht. Man fährt über den ewig langen Deich (17km) und kommt direkt nach Bataviastad. Schon von weitem hat man den Blick auf diese riesen Skulptur.
Wir haben uns auf den Besuch des Outlet-Centers Batavia Stad beschränkt, das man von der Skulptur aus bereits sehen kann (da ist ein großes Piratenschiff festgemacht) was man gut bei nicht so gutem Wetter machen kann.
Weiter gings dann nach Urk.
Urk – nicht weit von Lelystad entfernt, klein aber fein mit der leckersten Bäckerei (Roombolletje!) die wir bis dato in Holland gesehen haben Bakkerij Maxima. Das Wetter war zwar etwas durchwachsen aber es lohnt sich definitiv das Örtchen zu erkunden. Radfahren ist auch hier kein Problem.Bei schönem Wetter ist das sicherlich der absolute Kracher!

Zusammenfassend kann ich sagen, es war total schön und entspannt! Natürlich hatten wir mega Glück mit dem Wetter.
Auch wenn die Maskenpflicht und Mindestabstand in Holland anders gehandhabt wird als in Deutschland, es steht jedem frei sich (und andere) zu schützen oder nicht.
Zum Thema Buchen von Unterkünften sind wir mittlerweile konstant bei Booking.com unterwegs. Hier findest du für jeden Geldbeutel, für jeden Geschmack eine passende Herberge.
Nach dem unschönen Erlebnis mit AirBnB wird das auch so bleiben.