
Ich weiß nicht, ob ich´s mal erwähnt hatte……in 2018 habe ich Rosenkohlsamen im Garten ausgebracht. Hm, mit fragwürdigem Erfolg. Es wuchsen 2-3 Pflänzchen, es starben dann alle bis auf eins. Zum Herbst / Winter hin tat sich nicht viel, das Pflänzchen hatte knapp 25cm Wuchshöhe und das änderte sich auch nicht. Eigentlich wollte ich es im Frühjahr 2019 entsorgen, dachte dann aber, ich lasse es mal, die Hoffnung war, dass es sich vielleicht doch zum Wachsen entschließen wird.
Und was soll ich sagen? Es wuchs. Es wuchs gewaltig. Es wuchs so derartig, dass wir im Sommer eine Stütze bauen mussten. Kleine Röschen bildeten sich aus und der Stamm hatte Unterarmdicke. Wer hätte das gedacht!
Der Wurzelballen hatte in dem kleinen Gefäß eigentlich überhaupt keinen Platz vernünftig zu wurzeln. Aber siehe da, es hat funktioniert.
Wir haben den ersten Frost abgewartet und kurz vor Weihnachten die Erntezeit eingeläutet.

Mit nem Messer bewaffnet wollte ich mich ans Abschneiden machen…….hahahahaha, ich habe dann vom Messer auf die Säge gewechselt, Messer war ein Witz……es hätte ne Machete sein müssen.

Jetzt stand ich da mit diesem schweren riesen Stamm in der Hand. Sah schon toll aus.
Die großen Blätter habe ich noch direkt entfernt. Die zarten Blätter ganz oben habe ich verwahrt, wollte noch nachlesen, ob man die Blätter essen kann.
Ja, kann man. Da die Kohlröschen ja immer schon fertig abgeerntet im Handel sind, weiß kau, jemand, welche Köstlichkeit sich hinter den Blättern verbirgt! Dazu aber gleich mehr.

Mit einem scharfen Messer habe ich die Röschen abgetrennt. Das war eigentlich eine gute Ausbeute. Hätte ich nicht gedacht. Wenn die Röschen auch deutlich kleiner als auf dem Markt waren. Wunderschön sahen sie aus. Knackig grün.
Zu Putzen gab es kaum etwas.

Der Rosenkohl sollte nun eine Hauptrolle in unserem Weihnachtsmenü spielen. Und es war klasse!
Ich habe den Rosenkohl kurz blanchiert und später in Butter gebraten. Er hatte noch etwas Biß, war aber knackig, süß und kein bisschen bitter. Fantastisch.

Die Kohlblätter habe ich vom Strunk befreit und in Butter ebenfalls kurz angedünstet. Nur mit Salz und Pfeffer gewürzt haben sie die perfekte Unterlage für unser Rinderfilet geliefert.
Die Beilage bestand aus dem Kartoffelsalat von Heiligabend. Die Aromen haben sich ergänzt und es war einfach meeeeeega lecker.


Ich liebe Rosenkohl, der gehörte viele Jahre für mich zu den unterschätzten Gemüsesorten. Meine liebste Zubereitung: Rosenkohl in Tomatenpüree kochen! So mag auch der ein oder andere Skeptiker ihn lieber essen.
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Das klingt toll.
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