DIY: die Wohnzimmerlampe

Klingt so banal wie irgendwas, jeder hat irgendein Leuchtmittel überm Tisch baumeln, warum extra einen Blogpost?

Nun, das Fiasko reicht 15 Jahre zurück in die Junggesellenbude meines Mannes.
Ein weisses Kabel aus der Decke hängend und eine formschöne Glühbirne. Ja Glühbirne, keine Energiesparlampe, in einer schlichten farbbekleckerten Fassung, eben so wie man es vom Renovieren her kennt, zierte den Bereich über dem Couchtisch.

Frau war das erst mal egal, sorgte aber dafür, dass wenigstens ein billiger Papierball aus dem schwedischen Designerladen das Disaster verdeckte. Das sah schon mal deutlich wohnlicher aus und mit diesem Zustand lebten wir jahrelang.

Ja klar, man müsste mal nach einer schönen Lampe schauen…… müsste man, tat man aber nicht.
Die Jahre gingen ins Land und der Papierball blieb, änderte aufgrund seines Alter die Farbe und zierte weiterhin das Wohnzimmer.

Vor 4 Jahren kam der große Umbruch, Umzug ins eigene Haus. Und da war sie wieder, die nackte Glühbirne überm Wohnzimmertisch. Stimmt nicht ganz, mittlerweile wurde sie gegen eine Energiesparlampe ausgetauscht und der Papierball war nicht mit umgezogen. Es wurde auch kein neuer gekauft, wir waren uns einig, das sah kacke aus und sollte nicht bleiben.

Wir hatten von Freunden alte Paletten geschenkt bekommen, die eine tolle Patina hatten. Das gefiel uns und somit was schonmal klar, dass wir dieses Holz verwenden wollten. Dazu muss ich sagen, es waren nicht diese Standardpaletten mit dem rauen Holz sondern etwas wesentlich solideres mit richtig tollem Holz.
Ideen hatten wir auch und wenn wir irgendwo zum Einkaufen waren, hielten wir die Augen nach Fassungen und Lampenschirmen offen. Immer wenn uns Lampenfassungen gefielen, kauften wir sie mit dem festen Vorsatz, sie zu verbauen. So der Plan. Nun, jetzt besitzen wir eine ansehnliche Anzahl verschiedener Fassungen ind verschiedenen Farben, Vorversionen von Lampenschirmen, und, und, und.

Eine Box aus Palettenholz sollte an die Decke, aus der 3 Pendelleuchten hängen.
Das Holz für die Box war schon fast 2 Jahre gesägt und stand in der Ecke.
3 Lampenfassungsversionen später (von buntem Plastik über Nostalgie, bis hin zum Betondesign war alles dabei) stießen wir in einem Gartencenter tatsächlich auf Leuchten, die uns auf Anhieb gefielen. Das war genau das, worauf wir gewartet und gehofft hatten, quasi Liebe auf den ersten Blick. Ja, diese Lampen mussten es sein. Und wie das Leben so spielt, wir hätten 3 gebraucht, es waren aber nur 2 auf Lager und eine Nachlieferung ungewiss.

Enttäuscht sind wir nach Hause gefahren und haben das gesamte www nach diesen Lampen abgesucht. Mein Mann wurde tatsächlich fündig und hat sie bestellt.
2 Tage später waren die Schönheiten schon da, jetzt konnte es weitergehen.

Die Box musste gebaut werden. Und da unser Nachbar Schreiner ist haben wir ihn gebeten dies für uns zu tun. Die Bauteile haben wir ihm gegeben und er sollte es verleimen.
Jetzt gehst du doch davon aus, wenn du diese Arbeit einem Handwerker gibst, dass du am Ende ein perfektes Resultat in den Händen hältst. Hm.
Ich kam eines Nachmittags nach Hause und der Nachbar werkelte in der Garage….aha, unsere Lampenbox…. freu….bis ich genauer hinsah. Sollten die Kanten nicht bündig? und gerade? Ui….. und auch bei den Seiten hatte er sich verhauen, denn es gab eine Vorder- und eine Rückseite. Die Farben waren nämlich unterschiedlich…… au weia. Jetzt hatte er es schon verleimt und versuchte mit Gewalt passend zu machen, was nicht passen wollte.
Wie sollte ich das meinem Mann erklären? Behutsam bereitete ich ihn auf ein nicht ganz so perfektes Ergebnis vor.

Diese Box war fertig und stand dann weitere Wochen im Wohnzimmer, die Lampen im Karton daneben.
Wir scheuten uns davor, Löcher in die Decke zu bohren weil, abgehängte Rigipsdecke und irgendwo darunter die Betondecke.
Nächster Schritt, die Position für die Box wurde festgelegt und mit Klebestreifen markiert.

Die Fassungen hat mein Mann dann schon mal an der Box befestigt und die Lampen untereinander miteinenader elektrisch verbunden.
Die Löcher für die Hauptbefestigung wurde festgelegt und danach war erst mal wieder Ruhe.

Der finale Tag kam, großes Gerät wurde aufgefahren, Möbel beiseite geschoben, Werkzeug bereitgelegt.
Was soll ich sagen. Zappzarapp waren die Löcher in der Decke, die Dübel eingeschlagen und die Stockschrauben befestigt.

Die Länge der Pendelleuchten festgelegt, einjustiert, die Box an der Decke befestigt und die Glühbirnen eingeschraubt.
Lichtschalter an, tataaaaaaaaa, es werde Licht und es sah geil aus!

Nach 15 Jahren Minimalismus haben wir die schönste aller Wohnzimmerlampen und freuen uns wie Bolle darüber.

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