Wer mich im Museum antrifft weiß nach kürzester Zeit – Kunstbanause!
Ich kann mit so altem Zeug nicht viel anfangen. Das fing in der Schule schon an, dass mich Geschichte nicht wirklich interessiert hat. Ja, klar, ist interessant wie unsere Vorfahren ihr Leben mit einfachsten Werkzeugen gemeistert haben. Aber deswegen muss ich nicht jede Scherbe mit Namen kennen.
Jetzt gibt es seit kurzem in Dortmund die Möglichkeit, dass die Museen, die von der Stadt unterhalten werden, kostenfreien Eintritt bieten. Mein erster Gedanke war: tolle Idee! So kann man jedem den Zugang zu Kultur und Geschichte zugänglich machen.
Mich selbst habe ich dabei aber bislang immer raus gehalten.
Der WDR suchte Freiwillige, die er mal bei so einem Museumsbesuch begleiten konnte. Es war Freitag, ich hatte Zeit und schon fand ich mich mit einem weiteren Tester im Museum für Kunst & Kulturgeschichte (MKK) wieder.
Kameramann, Tonmann und der Autor und wir Freiwilligen auf Tournee im Museum. Sehr witzig und natürlich auch interessant.
Ich suchte mir das Thema modernes Wohnen aus, weil ich mir dachte, da könnte ich noch am einfachsten Zugang finden. 70er Jahre Design, Sitzmöbel, und Kaffeegeschirr aus Omas Wohnzimmerschrank. Yep, kannte ich.
Es war nur leider irgendwie befremdlich, denn man durfte die Sessel und Stühle zwar bewundern, aber nicht mal probesitzen…… nicht mal anfassen…. WEN soll das beeindrucken?
Die Vitrinen mit den Ausstellungs-Exponaten sind auch so ein Thema. Wenn du mit Kindern da hin gehst und die sollen was lernen….. ich bin dafür, dass sie auch in die Vitrinen schauen können sollten. Die Vitrinen sind aber so hoch, dass es für kleinere Gäste ein Ding der Unmöglichkeit ist, die Ausstellungen zu bewundern.
Das Gebäude in dem das Museum untergebracht ist, ist eine Schönheit. Das hat mir wirklich gut gefallen. So mit toller Kuppel und dem alten Treppenhaus. Sehr schön.
Fazit: Man kann sich einen groben Überblick über die Frühgeschichte und die Kunst der einzelnen Epochen verschaffen. Wer mehr wissen möchte sollte sich dann ganz gezielt Museen raussuchen, die seinen Wissensdurst löschen.
Für freien Eintritt an einem verregneten Tag ist es völlig ok. Warum nicht mal was anderes machen als vor der Glotze sitzen?

Es ging dann weiter zum Brauereimuseum.
Hach, da ging uns wirklich das Herz auf. Was für ein Unterschied! Ist ja auch ganz klar. Irgendwie lässt sich aus Dingen, die du in deinem Umfeld hast viel eher was anfangen als mit den historischen Exponaten im MKK.

Das Museum ist übersichtlich auf 2 Ebenen untergebracht und zeigt die Geschichte der Dortmunder Braukultur sehr anschaulich. Alte Werbetafeln, alte Fernsehwerbung, Abfüllanlagen, Flaschen, Gläser und Fässer, ein kleines Kino und überhaupt ganz viel zum an- und begreifen!
So stellt man sich Geschichte vor! In dieses Museum kannst du mit deiner Familie gehen. Hier ist nix dröge und langweilig.
Ganz klar mein heutiger Gewinner. Der junge Mann an meiner Seite vertrat genau die gleiche Meinung und der Film war recht zügig im Kasten.
Jetzt sind wir mal gespannt, was der Redakteur daraus bastelt.
Zu sehen am 19.2.19 in der Lokalzeit Dortmund – WDR.