Ker, watt is dat lange her…….
Eigentlich hatten wir London in der Vorweihnachtszeit angepeilt. Manchmal kommt alles anders. Jetzt ist zwar nicht so die Reisezeit, die dem geneigten Reisenden genehm ist, aber einem geschenkten Gaul….ihr wisst….
Da dies nicht unser erster Trip in die britische Metropole ist, werden wir auch eher nicht die typischen Sehenswürdigkeiten anpeilen. Das hatte ich aber auch schon mal erwähnt.
Wir hoffen, am Ende des Tages euch einen Bericht zu einem außergewöhnlichen Besuch Londons liefern zu können. Wer auf Essen, Street Food im Speziellen und, öhm….es wird eigentlich hauptsächlich nur ums Essen gehen….. au weia.
So, London ist Geschichte. Erst wartest du sehnsüchtig und ratzfatz sitzt du wieder am Schreibtisch und schwelgst in Erinnerungen.
Es war toll! Was wir uns vorgenommen haben, konnten wir alles anschauen. Das Wetter war zum größten Teil super. Viel Sonne und am Samstag hin und wieder mal ein Regenschauer. Kalt und windig war es und ob du´s glaubst oder nicht, am Freitag haben wir uns tatsächlich im Gesicht einen Sonnenbrand geholt.
Die Anreise verlief problemlos. Naja, sagen wir mal, fast problemlos. Wir waren eine Gruppe von 10 Leuten, es war Feierabendverkehr, viele Leute in der Tube…… und wie beim altbekannten Kinderlied….waren am Ende nur noch 8 über….. die zwei Verlorenen tauchten später aber wieder auf.
Es war schon früher Abend, als wir am Hotel ankamen. Gebucht war das Ibis Blackfriars. Eigentlich ganz gut gelegen, mit der Tube von der Liverpool Street (Ankunft Stansted Express) etwas umständlich zu erreichen. Tolles Hotel, blitzsauber, großes Zimmer, sehr bequemes Bett. Wir hatten in der Vergangenheit schon andere Unterkünfte.
Kurz frisch gemacht und weiter ging´s mit einem Teil der Gruppe zum Dinerama – Old Street.
Sehr hip und trendy, cooler DJ mit richtige guter Musik, dazu das klasse Essen (nach 19 Uhr 3 GBP Eintritt, vermutlich wegen dem DJ)
Es waren sehr viele Stilrichtungen vorhanden, Hauptaugenmerk lag aber klar auf BBQ, Ribs, Pulled Pork, Burger und Co. Es war sehr lecker! Aussen rum waren die Essensstände und Bars im Kreis angeordnet, im Innenraum und im ersten Stock gab es Sitzplätze. Es war beheizt und somit fanden wir eine ganz besondere Atmosphäre vor.
Ich glaube in Deutschland kriegt man solch eine Location gar nicht genehmigt. Letztendlich war das ein Hinterhof mit Bretterverschlägen. Es geht hier aber ganz klar um gutes Essen, Geselligkeit und Musik. Absolut empfehlenswert.
Die Ribs waren klasse, die Hühnchenteile außergewöhnlich gewürzt. Die Fritten hatten eine Soße, die ich nicht deuten konnte, die aber sowas von hammer geschmeckt hat und auch das Bier war lecker. Herausragend fand ich die Doughnuts zum Nachtisch (in Zimt Zucker gewälzt, mit warmer gesalzener Karamellsoße und Pecannüssen). Selten sowas geschmacklich Gutes gegessen.
Hier ein paar Impressionen:
Am Samstag strahlte die Sonne vom Himmel, traum Wetter!
Wir sind mit noch zwei weiteren Kollegen zum frühstücken zum My Tea Shop – London Bridge gefahren. Der Laden ist aufgrund seiner Größe echt leicht zu übersehen. Von außen total unscheinbar und auch wirklich sehr klein. Die Größe und Form könnte man mit einem Bauwagen vergleichen. Mit ach und krach gehen da 4×4 Personen rein, wobei man da schon quetschen müsste. Dazu kommt noch der Küchenbereich, echt bemerkenswert, was da aus der Küche kommt. Wir hatten ganz klassisches Frühstück bestellt und das war reichhaltig und geschmacklich top. Ein richtig ehrliches Frühstück mit gebuttertem Toast, Bohnen, Eiern, Speck und Würstchen, Kaffee oder Tee. Empfehlenswert!
Die Location befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Borough Market, wo man auch sensationell essen kann. Ein kurzer Bummel über den Markt lohnt sich immer! Es gibt auch viel zu probieren. Unser Lieblingsmarkt!
Wir fuhren weiter nach North Greenwich. Von dort aus kommt man zur O2 Arena. Und weil das Wetter so traumhaft war, sind wir mit der Seilbahn über die Themse gefahren. Das war ein echtes Highlight und auch für uns neu! Sensationeller Blick auf London.
Die DLR Station heißt auf der anderen Seite Royal Victoria. Entweder fährt man von hier aus in die Docklands oder weiter zum Tower Gateway.
Wir entschieden uns für Tower Gateway und gingen weiter zum St. Katherine Dock. Sehr cool, da war ebenfalls ein StreetFood Market mit total leckeren Köstlichkeiten aus aller Herren Länder. Der Geruch war umwerfend. Wir saßen am Dickens Inn in der Sonne, ein Cider in der einen Hand und eine Steak and Ale Pie in der anderen und beobachteten das bunte Treiben auf dem Markt.
Weiter ging´s zu Fuß zur Kirchenruine St. Dunstan in the East, unweit des Towers. Eine Oase inmitten des Verkehrsgewühls. Übrigens ein Geheimtip der Kollegen von Hand Luggage Only. Wunderbare Location. Bänke laden zum Ausruhen ein, es war einfach toll, mal kurz inne zu halten.
Später am Abend haben wir uns alle im The Blues Kitchen – Camden zum Essen getroffen (Reservierung empfohlen!). Auch eine tolle Location mit ganz hervorragendem Essen. Auch hier liegt der Augenmerk auf BBQ und seinen zahlreichen Facetten. Empfehlen kann ich das Dessert Alabama Mess. Eine cremige süße Offenbarung, von der man gar nicht so genau wissen möchte, was genau drin ist. Aber soooooooooooooooo geil!
Der Geräuschpegel ist relativ hoch, so dass man sich nur schwer unterhalten kann, gerade, wenn man mit mehreren Personen unterwegs ist. So ab 21 Uhr gibt es dort auch live Musik.
Samstag, blauer Himmel, dann grau und grauer….. wir machten uns auf den Weg zum Frühstücken. Zu viert haben wir uns den Breakfast Club – London Bridge ausgesucht. Wir hatten Glück und bekamen ohne Wartezeit einen Tisch. Irgendwie skurriles Interieur….Stühle wie früher in der Schule….aber nicht die Holzstühle sondern die Plastik Dinger. Der obere Teil der Decke in schönstem schweinchenrosa lackiert….glänzend, versteht sich. Die Musik sehr laut, so eine Mischung aus 70er Disco und aktuellen Charts, sehr eigen.
Tolle Auswahl an Frühstücksmöglichkeiten. Ein Blick auf die Teller ringsum verhießen ein üppiges leckeres Mahl. Große Portionen! Es war sehr lecker.
Den Rest vom Tag haben wir diverse Läden aufgesucht und uns die Füße vertreten. Besonders erwähne möchte ich den Laden Crumbs & Doilies von Jemma Wilson, besser bekannt als Cupcake Jemma. Ein süßer Laden nahe der Carnaby Street in SOHO mit unglaublich leckeren Cupcakes.
Was haben wir an diesem Tag noch so gesehen / gemacht….hier die Kurzfassung: die kleinste Polizeistation, Männer in Unterhosen auf Rollbrettern, Cider und Bier, Sonne, Coach & Horses Pub, Regen, Sonne, Oxford Street, Schokolade, Fortnum & Mason, Teatime,…….. gegen Abend hatten wir noch richtig geniales Licht am London Eye um noch ein paar schöne Fotos zu schießen, bevor wir uns am Hotel zum gemeinsamen Abendessen getroffen haben.

Wir fuhren nach St.Paul´s. Gleich um die Ecke befindet sich ein großes Einkaufszentrum. Im Inneren beherbergt dieses Zentrum eine Reihe von Restaurants, unter anderem das Wahaca. Ein wunderbares mexikanisches Restaurant welches unter der Feder von Thomasina Miers steht, bekannt aus verschiedentlichen TV Kochsendungen.
Oft hat man ja das Problem, dass diese Promis ihren Name hergeben und die Location und das Essen dann irgendwie enttäuschend sind. Hier ist das nicht so. Ich glaube, ich hab noch nie so gut mexikanisch gegessen wie da. Normalerweise schmeckt alles gleich, ist in Soße ertränkt und mit Käse überbacken, mächtig und die Aromen undefinierbar. Hier ist das anders. Wir entschieden uns für die Platte für 2 Personen, bei der allerlei verschiedene Spezialitäten enthalten waren. Es war eine Augenweide, was an unseren Tisch kam.

Jede Komponente war zu schmecken, nichts wurde übertüncht, die Aromen perfekt aufeinander abgestimmt, einfach genial! Auch Kollegen, denen die mexikanische Küche nicht vertraut war, waren voll des Lobes und sehr zufrieden. Was will man mehr? Ich würde sagen, dieses Restaurant schafft es ganz nach oben auf unsere Liste…… Thomasina, du bist in der Band!
Sonntag, strahlend blauer Himmel und wir traten die Heimreise an. Viel zu schnell ging dieses Wochenende vorbei.
Zusammenfassend kann man sagen, es gibt noch so viel zu sehen und auszuprobieren. Die Food Szene entwickelt sich hier rasant. Man muss einfach mal die ausgetretenen Pfade verlassen und was Neues ausprobieren. London ansich ist nach wie ein sehr teures Pflaster, wer auf den Euro gucken muss, wird sich unter Umständen schwer tun, die Vielfalt einfach so uneingeschränkt zu genießen.
Wir werden wieder kommen!